Schottland

Meine Vorbereitung für die Schottlandtour

Der Weg als Ziel

Mit dem Zug geht es vorerst nicht los, das wird erst am Ende der Reise durch den Kanaltunnel passieren. 

Die Ziele

Sehenswürdigkeiten gibt es viele auf der geplanten Route. Nun muss man sich entscheiden welche in der gegebenen Zeit möglich sind.

Die Begegnungen

Diesmal werde ich mit zwei weiteren Motorradfahrern ab der Fähre Amsterdam-Newcastle ca. 10 gemeinsame Tage verbringen.


Die Tour beginnt am 5.5. mit der Fährfahrt

05.05.2016 Donnerstag

Der Schottlandurlaub beginnt mit der Anfahrt bis zur Fähre bei Amsterdam. Genauer gesagt, ist es Felsion Terminal, Sluisplein 33 IJmuiden !

 

Von meiner Heimat- und Roland-stadt Calbe fahre ich auf der B6n, nördlich am Harz entlang.

 

Es ist das beste Reisewetter.

 

Man sieht schon in der Ferne die Gebäude und den Sendemast vom 1142 m hohen Brocken.

 

Der Brocken ist der höchste Berg im Norden Deutschlands, den ich genau 1 Woche zuvor live mit heftigen 

 

Schneeverwehungen erleben durfte.

Hier ein Foto von der Ankunft am Bahnhof Brocken mit der Brockenbahn.

Der Bahnhof Brocken ist der höchstgelegene Bahnhof  Deutschlands, der von Dampflocks angefahren wird!

 

Dort oben wurde dann standesgemäß im ältesten Fernsehturm der Welt übernachtet.

 

Nun zurück zur Anfahrt.

Auf der Weiterfahrt (auf der A395) gab es ein Baustellenbereich, wo es je Fahrtrichtung nur eine Fahrspur gab und diese mit Stahlleitplanken eingefasst waren.

 

Ich hatte diesmal Glück. Denn der Verkehr auf meiner Seite lief gut. Die Gegenrichtung hatte Pech. Da stand ein Pannenfahrzeug, an dem keiner vorbei kam und sich deshalb in kurzer Zeit ein über 5 km langer Stau bildete.

 

Auf meinem weiteren Weg besuchte ich noch die Rolandstädte Hildesheim und Eltze. 

 

Außerdem konnte ich auch den Mittelpunkt der Niederlande finden.

Ich wollte soweit wie möglich mit dem Motorrad dort hingelangen. Und so fuhr ich hinter einem holländischen Motorradfahrer in einem gesperrten Weg hinterher und wir stellten die Maschinen am letzten Waldwegabzweig ab.

Dort führte nur noch ein sandiger Weg zum Mittelpunkt.

 

Aber als ich auf halbem Weg war, pfiff mich der Holländer zurück, weil der gesperrte Weg verschlossen wird.

 

Also schnell zurück, die Motorräder aus der Gefahrenzone fahren und dann den ganzen Weg noch einmal, diesmal aber zu Fuss.

 

Als ich endlich das Terminal erreichte, durfte ich beim Boarding noch 20,- € nachzahlen. Aber dafür bekam ich eine Außenkabine mit Fenster.

Diese Option hatte man mir 2 Tage zuvor per Telefon vorgeschlagen.

 

 

Dann durften die Motorräder sich vor dem Fährschiff sammeln, bevor es an Bord ging.

Die beiden Lotsen waren etwas überfordert, so mein Eindruck, da sie sich nicht richtig abstimmten.

Der eine wollte die Motorräder zu erst, der andere die PKW´s.

Aber irgendwie habe ich meinen Motorradstellplatz auf Deck 5 doch noch zugewiesen bekommen.

 

Beim Boarding bekam ich zwei Karten mit Magnetstreifen. Eine für´s Motorrad und die zweite für die Kabine. Später wurde die Bordkarte bei jeder Bezahlung benötigt. Beim Bier, bei der Pizza oder beim Einkauf im See-Shop.

Auf der Fähre staunt man was es für stolze Preise gibt. Eine Flasche Bier bekommt man schon für 4,99 € und eine einfache Pizza für rund 17,- €.

 

Auf dem Fährschiff traf ich dann auch meine beiden Mitreisenden Ulli und Thomas.

Gemeinsam ließen wir den Abend mit frisch gezapftem Bier im LIGHT-HOUSE-CAFE ausklingen.

 


06.05.2016 Freitag

Am Freitagmorgen werde ich mit aufgehender Sonne geweckt.

 

Es war eine sehr ruhige Überfahrt. Diesmal habe ich keinen nennenswerten Seegang erfahren dürfen.

 

Obwohl man beim kommenden Landgang eine Stunde dazu bekommt, sind wir mit bei den Ersten beim Frühstück.

Nach uns bildet sich schnell eine Schlange.

 

Nach dieser morgendlichen Stärkung geht es nun zur Kabine die Sachen packen und vom Deck 8 hinunter zum Motorrad auf Deck 5.

 

Schnell noch die Sicherungshalteseile vom Fahrzeug lösen und schon sind wir abfahrtbereit. Aber es will nicht vorwärts gehen. Bevor unser Deck dran kommt, werden die anderen Decks geleert. 

Wenn man so lange warten muss, dann spürt man bald den Schweiß den Nacken hinunterlaufen.

Endlich senkt sich unsere Plattform und wir können das Schiff verlassen. Draußen angekommen dürfen wir uns nochmals in einer Reihe aufstellen und warten, bis es nach und nach weiter zur Passkontrolle geht.

Ich musste auf meine Mitreisenden warten, sie waren die allerletzten, die das Fährschiff verlassen konnten.

Da nutzte ich die Zeit und reparierte meinen plötzlich aufgetretenen Lampenfehler. 

 

Die Scheinwerferlampe durfte ich erneuern.

Da hatte ich ausreichend mit 3x Ersatz vorgesorgt. Das sollte auf dieser Schottlandtour reichen.

 

Als wir dann alle endlich durch die Passkontrolle waren, ging es ewig durch Newcastle zum ersten Fotostopp.

 

Das war der "Angle of the North.

 

Die Fahrt ging über viele kleine Landstraßen bis nach Edinburgh.

 

Der Linksverkehr ist kein Problem. Da haben wir uns ohne Probleme darauf einstellen können.

 

Für mich geht es durch die ganze Stadt bis zur Unterkunft.

 

Hier in Edinburgh erreichen wir unsere B&B´s und lassen den Abend mit einer guten Mahlzeit und ein Bier angehen.

 

Zum Abschluss muss natürlich auch der erste echte schottische Whisky probiert werden.

 

Und was soll ich sagen ... der hat sehr gut gemundet.

 

Das Nobles kann ich sehr empfehlen. Das ist eine urige Bar mit großer Auswahl an Biersorten, aber die Auswahl der Whiskys ist noch viel größer.


07.05,2016 Samstag

Heute werden die Sehenswürdigkeiten von Edinburgh zu Fuß und mit dem Bus Nr. 16 in Angriff genommen.

 

An den Linksverkehr muss man sich auch als Fußgänger erst gewöhnen. Man schaut beim Straße überqueren automatisch immer noch ein weiteres Mal zur Absicherung bevor man geht.

 

Was mir als Motorradfahrer an Edinburgh gefällt, das ist die erlaubte Nutzung der Busspur!

So kommt man auch problemlos an Staus vorbei.

 

Als erstes steht die Besichtigung der Britannia, die königliche Jacht auf dem Programm. 

Das Ziel ist von meinem B&B fußläufig gut erreichbar.

 

Dieses stolze königliche Schiff aus den 50-iger Jahren liegt nun schon einige Jahre hier im Hafen von Edinburgh endgültig vor Anker.

 

Sogar eine Uhr im Schiffsinneren hat man auf 3 Uhr stehen lassen, das ist der Zeitpunkt der Außerbetriebnahme.

Jetzt dient es als touristische Attraktion für sämtliche Touristen aus aller Welt und ist dabei eine gute Einnahmequelle.

Auf der Besichtigungstour durch alle Decks bekommt man in der gewünschten Sprache ein Handgerät mit, da soll nur die entsprechende örtliche Nummer eingegeben werden und dann bekommt man die passende Erklärung vom Band.

Solche Punkte sind überall, auf allen Decks, zu finden.

Plötzlich ist der Akku vom Fotoapparat leer und nun muss mein Handy die Aufgabe übernehmen.

 

Ich gehe zu meiner Unterkunft zurück, damit ich den Akku wieder laden kann. Dann schnappe ich mir meinen zweiten Fotoapparat und fahre mit dem Bus Nr. 16 ins Stadtzentrum und gehe zu Fuß zur Burg hinauf.

Dort oben hat man einen guten Überblick über Edinburgh.

 

In Edinburgh wird oben auf der Burg täglich (außer Sonntags) um 1°° Uhr Mittags die Kanone abgefeuert.

Dieses Spektakel wird für hunderte Zuschauer mit militärischem Aufmarsch und begleitete Dudelsackklängen zelebriert.

 

Nach der Besichtigung der Burg, mit den "Schottischen Kronjuwelen", geht es über die königliche Maile zurück in die Altstadt.

Dort gibt es viele Geschäfte für tausende Touristen.

 

Dort ist es auch möglich sich als echten Schotten zu kleiden!

 

An fast jeder Ecke hört man die Dudelsäcke, die sich scheinbar ständig mit ihrem Spiel abwechseln.


08.05.2016 Sonntag

Der Sonntagmorgen war noch sehr neblig. Die letzte Nacht hat es etwas geregnet, denn die Straßen waren noch nass.

 

Als erstes fuhr ich noch zur Tankstelle um den Tank aufzufüllen, denn es ist Sonntags und man weis ja nie wo die nächste geöffnet hat.

 

Da wir in verschiedenen Hotels waren verabredeten wir uns an der Eisenbahnbrücke. Das hat auch prima geklappt. Wir sind fast gleichzeitig eingetroffen, obwohl wir aus den entgegengesetzten Stadtvierteln kamen.

 

Als wir das bekannte Fotomotiv (die Eisenbahnbrücke "Fifth of Forth") erreichten, da hatte sich der Nebel noch nicht aufgelöst.

 

Unsere nächste Station war das "Falkirk Wheel" das Schiffshebewerk.

 

Dort konnten wir einen Hebevorgang live miterleben.

Es werden Bootstouren angeboten, die dann über das Hebewerk mittels Drehmechanismus nach oben gehievt werden.

 

Eigentlich hatte ich mir das Hebewerk größer vorgestellt, denn es war nur für kleinere Ausflugsschiffe ausgelegt.

Im Unterbecken gab es außerdem noch eine Schleuse, die dann letztendlich auf ein weiteres tieferes Niveau die Boote zum Kanal bringen konnte. 

 

Ab diesen Moment klarte der Himmel auf.

Diese überdimensionalen Pferdeköpfe sind ca. 5 km Kanal abwärts zu finden. 

Die sogenannten Kleppers kann man zu Fuß besichtigen, man muss zuvor sein Fahrzeug auf einen kostenpflichtigen Parkplatz abstellen.

Für Motorräder kostet es 1 Pfund.

 

Zwischen den beiden Pferdeköpfe verläuft der kleine Schiffskanal und dort befindet sich zentral eine weitere Schleuse.

 

Es sind erstaunlich viele Besucher zu sehen und ein gutes Geschäft machen sie auch bei den Imbissverkaufsständen.

 

Als wir in Pitlochry angekommen waren, haben wir erst eine Unterkunft gesucht und gefunden.

Es war das Westlands-Hotel. Eine sehr schöne Einrichtung. Mit sehr, sehr freundlichem Personal. Es wurde bei jeder Handlung der Dank ausgesprochen.

 

Da der Tag noch lange Sonnenschein bot, machten wir noch eine ca. 120 km lange Ausfahrt zu einem einsamen Bahnhof im Nirgendwo.

 

Wir hatten Glück, es kam sogar ein Zug der hielt an der Station.

Ich habe zwar keine Fahrgäste ein- oder aussteigen sehen, dennoch ging alles pünktlich nach Fahrplan. 

Ankunft in Pitlochry.


09.05.2016 Montag

Bei der heutigen Tour von Pitlochry nach Dufftown ging es über die Grampian Mountain.

Herrliches Wetter und super Landschaft in den Bergen. Die Landschaft muss man einfach auf sich wirken lassen.

In dieser Destilleri von "Glen Fittich" haben wir die Besichtigungstour mit anschließender Verkostung gemacht.

 

Im Lager lag ein Fass Whisky von 1958.

 

Da das mein Jahrgang ist, habe ich mal nachgefragt, ob ich den probieren kann.

Daraufhin bekam ich die Antwort, dass ich für den Jahrgang noch sehr jung aussehe und dass ich mir dieses Fass nicht leisten kann.

Aber einen kleinen Schluck für lockere 1.000,00 Pfund zum probieren könne ich im Shop bekommen. Das würde meine Reisekasse sprengen und so verzichtete ich darauf.

 

 

Diesmal haben wir ein freundliches B&B in Dufftown gefunden.

 

Die Herbergsleute sind sehr freundlich und hilfsbereit.

 

Die haben uns den Tipp mit der singenden Legion von Scotland gegeben, die immer Montags ihr Abendprogramm veranstalten.

 

Hier in der Bar waren die Alten der Scotland-Legion und haben gemeinsam musiziert und u.a. hat auch eine 90-jährige ein Sologesang am Mikrofon hingelegt.

Und es gab eine Tombola, wo auch wir Preise bekommen haben.

Die waren alle gut drauf. Sogar wir wurden persönlich mit Bekanntgabe der Herkunftsorte freundlichst begrüßt! 


10.05.2016 Dienstag

Am Morgen vor der Abfahrt wurde noch schnell ein Foto mit den Gasteltern vom B&B gemacht.

 

Die Tour ging über die Berge, den sogenannten "Monadhliath Mountains", weiter um den See "Loch Ness", zu den Schleusentreppen bei Fort Augustus, wo gerade einige Boote durchgeschleust wurden.

Danach ging es auf der Nordwestseite vom Loch Ness zum "Urquhart Castle", danach verzweifelte Ausschau nach Nessi, aber es wurde nicht gesichtet, bis nach Inverness. Welches eine Partnerstadt von Augsburg ist.

 

Nach einem kleinen Stadtbummel ging die Tour über kleine Straßen bis nach Altnaharra.


11.05.2016 Mittwoch

Auf der heutigen Tour von Altnaharra nach Ullapool stand eine Schlauchbootsfahrt in der Höhle "Smoo Cave" an.

Es ist eine sehenswerte kleine Höhle, mit sehr alter geologischer Geschichte, die der Höhlenführer im Wechsel vieler Sprachen den Besuchern erzählt.

Die Fahrt führt uns weiter die Nord-West-Küste entlang, wo es die schönsten Sandstrände gibt.


12.05.2016 Donnerstag

Mit einem einheimischen Motorradfahrer komme ich bei einem gemeinsamen Halt kurz ins Gespräch, da er interessanterweise seine Kamera am Motorrad befestigt hat. Ich dagegen habe meine Kamera an der rechten Seite am Helm platziert.

 

Hier im Norden Schottlands sind sehr viele Schafe mit ihren Lämmern zu sehen aber auch die Rinder mit dem zotteligen Fell sind links und rechts der kleinen Straßen zu erblicken. Es sind zwar große aber auch sehr scheue Tiere. Sobald man sich nähert, treten sie die Flucht an.

 

An einer kleinen traumhaft schönen Bucht machen wir natürlich eine Rast, wo ein silberner Verkaufswagen reichlich Speisen und Getränke anbietet. Tische mit Sitzgelegenheiten stehen ausreichen zur Verfügung.

Hier treffen sich viele Motorradfahrer und andere Ausflügler, um sich zu verpflegen.

Anschließend geht es eine kleine Bergstraße mit vielen Kurven hinauf zur Passhöhe.

Dort hat man einen sehr schönen und weiten Blick in beide Talrichtungen.

Unten angekommen, machte ich dieses Foto vom großen Hinweisschild des Applecross-Passses.

 

Dann geht es am heutigen Tage weiter bis zur Insel Skye.

 

Als GS-Fahrer, unter den vielen anderen Motorrädern,  fühlt man sich natürlich als "Der GS-Riese".


13.05.2016 Freitag

Auf der heutigen Tour auf Skye besuchte ich Rob Miller, einen Schwerthersteller.

 

Man sollte aber zuvor telefonisch seinen Besuch vereinbaren, denn er ist nicht immer zu Hause. Das tat ich in einem kleinen Café am Vortag, mit Hilfe der Bedienung, welche für mich telefonierte und einem deutschen Rucksack-Tourist, der mir bei der Übersetzung half.

Und dadurch hatte ich für Freitag Vormittag einen Termin bekommen.

 

Es sind sehr schöne und wertvolle Schwerter zu sehen.

Nicht nur die Besonderheit der Musterung der geschmiedeten Stahlklinge, auch die Griffe sind sehr aufwendig bearbeitet.

 

Auf der Weiterfahrt kam ich an einem schweren Unfall vorbei, wo gerade die Rettungskräfte noch im überschlagenen Unfall-PKW beim Fahrer Herzdruckmassage vornahmen, weil er noch eingeklemmt war..

Es sah böse aus.

 

Ich bin von nun an allein unterwegs, weil ich nicht mit der Fähre nach Holland zurückfahre sondern noch eine Woche länger bleiben kann und dadurch auch England bis zum Kanaltunnel bereisen kann.

Von der Insel Skye setzte ich mit einem Fährschiff über nach Mallaig.

Dort angekommen informierte ich mich gleich bei der am Hafen befindlichen Information, um eine B&B zu bekommen.

Das funktionierte auch gut und die Unterkunft lag nicht weit weg, sodass ich nach Duschen und Umziehen auf kurzem Weg zum kleinen Bootsanleger für das kleine Fährboot die Hin- und Rückfahrt ordern konnte.

Mit diesem kleinen Boot setzte ich von Mallaig nach Inverie zum abgelegensten Pup "THE OLD FORGE" über. 

Als Beweis dient dieses Foto mit dem Wirt. 

 

Ansonsten gibt es nur einen Wanderweg von Glenfinnan, wo man 2 Tage unterwegs ist. Da war mir die 1/2-stündige Bootsfahrt pro Fahrt für 18 Pfund lieber.

 

Hier gibt es sehr leckeres Essen und Abends wird hier live Musik gespielt.


14.05.2016 Samstag

Die heutige Tour führte mich vorbei an diesem kleinen Motorrad und weiter zum Glenfinnan-Viadukt, bis endlich nach Inveraray.

 

Mit dem Wetter habe ich weiterhin Glück. Es gibt Sonnenschein ab morgens. Es ist zwar nicht mehr so warm wie die letzten Tage, aber bei 15°C hat man das ideale Reisewetter.

 

Nicht nur in den Ortschaften, auch an den Straßen sieht man Hinweisschilder für Übernachtungen mit Frühstück mit der Info ob diese noch frei oder bereits ausgebucht sind.

 

Direkt an der Straße ist ein Parkplatz mit Infopunkt.

 

Gegenüber Richtung See ist das Denkmal von Charles Edward Louis Philip Casimir Stuart.  Leider ist dieses Monument wegen Renovierung eingerüstet.

 

Beim Eisenbahnviadukt kommt 2 x pro Tag ein Zug vorbei. Den ersten habe ich abgewartet und bin deshalb zum Aussichtspunkt hinaufgestiegen.

Ein wenig war ich enttäuscht, weil es nicht der Dampflockzug war, wie bei Harry Potter. 

Bei der Weiterfahrt kam ich noch an einem Bergwerkmuseum vorbei. Dort konnte man die verschiedensten Gesteinsarten sehen, die Entwicklung der Erde und auch nachleuchtende Steine.

Heute wagte ich einen erneuten Versuch den Mittelpunkt von Schottland zu finden, den ich am vergangenen Dienstag durch falsche Navigation verfehlte, aber nun habe ich ihn an einer kleinen Straße auch tatsächlich mit einer Hinweistafel gefunden.

Der eigentliche Mittelpunkt soll nicht der große Findling mit der Messingtafel sein, sondern die Markierung eines Kreuzes in der Steinmauer gegenüber.

 

Die Weiterfahrt führte mich an einem Caravan-Club und Campingplatz, aber auch am Castle Menzies vorbei.

Danach überquerte ich eine schöne alte schmale Steinbrücke, die mittels Ampel geregelt war, damit der Verkehr keine Probleme mit der Begegnung bekam.

Als ich am Nachmittag endlich in Inveraray ankam suchte ich gleich die zentral gelegene Information. Die fand ich erst nachdem ich in einem unweit entfernten Hotel nachfragte, weil diese durch ein davor befindliches Baugerüst nicht erkennbar war.

Dort erfuhr ich, dass es ein Festival auf der anderen Seite des See`s gibt und deshalb alle B&B´s bereits belegt sind.

Die einzigste Möglichkeit war ein freies Bett in der Jugendherberge. Soweit so gut. Dort wurde ich in einem vierer-Zimmer zusammen mit einem älteren Herren einquartiert. Ich habe mein Gepäck vom Motorrad soweit abgeladen und ins Zimmer verbracht, um dann am Abend noch im nahegelegenen Hotel zu Abend zu essen.

Nach der Rückkehr zur JH machte ich mich für die Nacht fertig, als es plötzlich tumultartig laut wurde. Es waren 4 angetrunkene jugendliche Halbstarke angerückt und wollten ein gemeinsames Zimmer. Die freundliche Herbergsmutter versuchte die Situation in den Griff zu bekommen und klopfte an unser Zimmer an, mit der Bitte dass wir zwei in das erste Zimmer zu zwei ältere Damen umziehen möchten.

Wir waren nicht begeistert, aber einer von den 4 Jugendlichen wollte mir für den Bettentausch gleich 20 Pfund anbieten, als sein Kumpel ihn beschimpfte, das wäre zu viel, um mir dann 5 Pfund in die Hand zu drücken.

Na gut, dachte ich, die eine Nacht geht vorbei und mir war es so lieber als mit den angetrunkenen Halbstarken das Zimmer zu teilen.

Gesagt getan. Dann zog ich mit dem älteren Herren und all meinen Sachen in das Zimmer der beiden Damen ein.

Es war vor der Nachtruhe noch Zeit für ein Tee und eine Unterhaltung über die Reise und Reiseziele, als es eine erneute Aufregung gab. Die Damen hatten bemerkt, dass unsere Zimmertür versperrt war. Es hatten sich die Wanderstöcke der Damen zwischen Bett und Wand vor der Tür verkeilt.

Der ältere Herr versuchte vergeblich von außen das Fenster zu öffnen. Ich nahm die Sache sprichwörtlich  in die Hand und griff mit einer Hand durch den schmalen Türspalt und fingerte die Wanderstöcke mühselig  nach oben bis die Tür nicht mehr versperrt war. Wir waren alle erleichtert und gingen dann zu Bett.

Die Nacht ging schnell vorüber und am Morgen ging ich mit meinem Gepäck leise aus dem Zimmer, um die Weiterreise anzutreten.


15.05.2016 Sonntag

Die letzte Nacht war es frostig. Auf dem Sitz vom Motorrad ist die Eisschicht noch gut sichtbar.

Da habe ich mein Motorrad in die Sonne gestellt und der Frost ist dann verschwunden.

 

Heute ging es über Glasgow, dann wieder über die schottisch-englische Grenze bis zum Mittelpunkt von Großbritannien.

 

In Glasgow war gerade ein bunter Marathonlauf unter dem Motto: "THE ART OF RUNNING COLOR MERAD 5K".

 

Dort wurden die Läufer mit Farbpulver beschmissen.

Ich musste Obacht geben, dass ich als Zuschauer nichts von der Farbe abbekam.

In diesem zentralen Park ist auch ein botanisches Gewächshaus zu besichtigen. Vor dem Glashaus ist ein sehr schöner Brunnen, mit den 4 britischen geschichtlichen Weltregionen zu bestaunen. Darauf ist Australien, Indien, Südafrika und Canada dargestellt.

Dieser kleine Ort Haltwhistle ist ein Geheimtipp. Hier ist nicht nur der Mittelpunkt in der Ortsmitte, unweit verläuft auch der "Hadrian´s Wall" und im besten Hotel bekommt man eine ritterliche Sweet und sehr gutes Essen.

Am Abend bin ich noch auf ein Bier und ein Whisky im urigsten Pup des Ortes dem "Schwarzen Bullen" eingekehrt.


16.05.2016 Montag

Meine heutige Tour führte mich über diesen hohen Pass.

 

Der nächste Stopp war  Meriden, der Mittelpunkt von England und das Tagesziel war der Mittelpunkt von London.

 

Hier in London werde ich 2 Nächte bleiben, um ein wenig die Stadt fußläufig zu erkunden.

 

Im Zentrum von London, unweit vom Mittelpunkt, habe ich eine billige Absteige gefunden.

Für zwei Nächte reicht es.

In London angekommen, führte mich mein Navi erst zum Mittelpunkt von London und dann zur bereits gebuchten Unterkunft im Zentrum der Stadt.

 

Das ist eine billige Absteige, zwar mit Einzelzimmer aber mit Gemeinschafts-Bad und -Toilette über den Flur.

Es sah so aus, als ob die Handtücher der gesamten Etage in meinem Kleiderschrank deponiert waren.

 

Nachdem ich die Motorradkleidung abgelegt hatte, parkte ich mein Motorrad an dem dafür extra gekennzeichneten Motorrad-Platz in der Straße.

Danach machte ich noch einen größeren Rundgang bis zur Universität, um das Viertel ein wenig kennen zu lernen.


17.05.2016 Dienstag

Den Dienstag lasse ich gemütlich im Kaffee Nero beginnen.

 

Danach wollte ich einen Besuch bei der Queen machen, aber obwohl ich persönlich am Tor stand, hat mir die Queen nicht einmal am Fenster zugewunken.

 

Dann habe ich noch schnell eine kleine Postsendung nach Australien für Loui aufgeben.

 

Das nächste Ziel war "The London Eye". Von diesem großen Riesenrad hat man einen schönen Überblick über London.

 

Auf dem weiteren Weg, der gefühlte 25 km war, habe ich viel von der Stadt sehen können.

 

Bis zum Abschluss ein Besuch bei Madam Tussauds.

Dort konnte ich letztendlich, unter anderen Persönlichkeiten aus Sport, Film, Politik, Wissenschaft, auch der königlichen Familie begegnen.


18.05.2016 Mittwoch

Die Fahrt vom Zentrum London´s ging natürlich über die berühmte Tower-Bridge. Der morgige Berufsverkehr ist auch in London sehr anstrengend. Es gibt nur wenige Möglichkeiten an den Autos vorbei zukommen.

Es dauert auch sehr lange bis man durch die Vororte der Hauptstadt auch endlich heraus ist.

 

Der weitere Weg führt nun schnell über die Autobahn bis nach Folkestone, wo die Bahnverladung für den Eurotunnel nach Frankreich stattfindet.

Ich orientierte mich oft an andere Motorradfahrer die den gleichen Weg hatten. Nur am Eingangskontrollpunkt stellte ich fest, dass eine vorab-online-Buchung vielleicht besser gewesen wäre. Denn der Automat konnte nur englisch und französisch und von mir immer nur eine Reservierung-code-nummer verlangte die ich nicht hatte. Da musste ich nun den Ruftaster drücken und nach einem schwer verständlichen Wortwechsel kam dann eine Mitarbeiterin zu Hilfe, die erst mein Nummernschild notierte und eingab bevor die Bezahlung von 84,00 GBP mit der VISA-Card den Boarding-Vorgang abschloss.

Danach ging es noch eine lange Strecke bis zum verladen am Zug. Die Autos wurden zuerst eingewiesen und zum Schluss durften die Motorräder in den speziellen Wagons einfahren. Es ging noch durch einige Wagons bis wir uns quer zur Fahrtrichtung mit dem Seitenständer platzieren durften. Die Wagons wurden dann mittels Rolltore je doppelt verschlossen, in denen dann seitlich eine Durchgangstür war, bevor der Zug losfuhr.

Die Fahrt war nach ca. 40 Minuten bereits geschafft. Und im dunklen Tunnel sieht man durchs Fenster so gut wie nichts.

In Frankreich angekommen, geht es erst in Fahrtrichtung durch den Zug, bevor man am Ende seitlich ausfährt, eine Rampe hinauf kommt und sich gleich an den Rechtsverkehr gewöhnen sollte.

Die Rückreise von der Insel ging sehr gut und schnell durch den Eurotunnel.

 

Das heutige Ziel ist Brüssel.

 

Dort habe ich das Atomium nun auch einmal von innen besteigen können.

 

Nebenan kann man das Europa im kleinen Maßstab bestaunen.

 

Dann stand die Altstadt von Brüssel auf dem Programm.

Da war auch "Manneken Pis" ein Foto wert.

 

Am Abend mache ich mich noch auf den Weg in die Innenstadt, um noch gemütlich zu Essen. Vom Hotel aus ist alles bequem fußläufig zu erreichen. Ein Muss ist natürlich auch der kleine "Manneken Piss"!


19.05.2026 Donnerstag

Die heutige Tour führte mich in südlicher Richtung bis zur Grenze zu Frankreich.

Kurz vor der Grenze findet man an einer Landstraße, die durch ein kleines Waldgebiet führt, einen ehemaligen Mittelpunkt der EU, als es noch 15 Mitgliedsstaten waren.

Weiter geht es durch Frankreich, bis es dann wieder durch Belgien geht, um dann noch durch Luxemburg für ein Tankstopp zu fahren.

Es ist ein schönes Motorradfahren in dieser Gegend, denn es gibt hier viele kleine kurverreiche gutasphaltierte Straßen.

Die schönen bergigen Straßen gehen auch in Deutschland weiter bis zum Rhein.

Nachdem ich mit der Fähre übersetzte geht es steil über ein schmales Sträßchen hoch zum Rolandbogen. Oben angekommen hat man einen wunderschönen Blick über das Rheintal. Ich habe Glück, hier ist auch die Wirtschaft geöffnet.

 

Das heutige Ziel ist Köln und es sind nur noch ca. 50 Km. Auch am heutigen Tag hatte ich sehr gutes Motorradwetter.


20.05.2016 Freitag

Am heutigen Freitag habe ich Rolandstatuen in Köln, Duisburg, Recklinghausen, Dortmund, Iserlohn und Soest aufgesucht.

 

Auf diesem Weg lagen auch einige Mittelpunkte, wie z.B. von NRW, Nordkirchen, Siegen-Wittgenstein, Unna, Düsseldorf und dem Ruhrgebiet.

 

Das ist nicht immer eine leichte Suche.

Überhaupt wenn es Straßensperrungen durch Baustellen gibt.

 

Da kann es auch schon einmal passieren, dass ein Ort nicht erreichbar ist, wegen eines eingezäunten Privatgrundstücks.

 


21.05.2016 Samstag

Nach einem gemütlichen Frühstück ging es erst zu einem Stadtrundgang in Soest zum Marktplatz, wo ich auch den Roland in dem Dom der Stadt fotografieren konnte.

 

Es waren viele Marktstände aufgebaut, wo die Händler ihr gutes Geschäft machen konnten.

 

Auf dem Weg fand ich auch diesen störrischen Esel, der seinen eigenen Kopf durchsetzen will.

 

Dann ging es mit dem Motorrad über Korbach, Marsberg und Schwalenberg auf Roland-tour bis die Reise in meine alte Heimatstadt Calbe an der Saale vorerst endete.